„We need distant reading, Franco Moretti argues, because its opposite, close reading, can’t uncover the true scope and nature of literature.“
Moretti ist der Meinung, Distant Reading muss Close Reading ersetzen, weil die Datenmengen zu groß werden und die Menge an Daten, die ein einzelner Mensch lesen kann, lächerlich ist im Vergleich zur Menge an Daten, die er eigentlich lesen müsste.
Andererseits ist Moretti aber daran gescheitert, reines „Distant Reading“ zu betreiben und daraus wirkliche Erkenntnisse zu gewinnen. Vielleicht liegt das daran, dass man Distant Reading doch mit Close Reading kombinieren muss, um einen wirklichen Einblick zu bekommen? Oder daran, dass Moretti seine Visualisierungen manuell erzeugt hat, und dadurch zu sehr von den eigenen Erwartungen getrieben war, als sich vom System überraschen zu lassen?
Und würde die „Visual Poe“ Visualisierung nicht beides anders machen? Da man durch die einzelnen Paragraphen „sliden“ kann, ist es einem auch möglich, einzelne Paragraphen genauer zu analysieren – vielleicht reichen Sample-Beispiele in Kombination mit dem Gesamtbild. Und auch das Automatisierte würde hier ganz anders ins Spiel kommen, da die Visualisierung eben von einem Programm und nicht händisch erzeugt wird.